Fischereiverein Kempen-Ophoven 1956 e.V.
Fischereiverein Kempen-Ophoven 1956 e.V.
  

Heinsberger Driesch

Der so genannte Heinsberger Driesch (östlicher Lago) ist der jüngste der drei Seen im Naherholungsgebiet "Lago Laprello". Das Gelände ist komplett eingezäunt, das Gewässer darf etwa zur Hälfte beangelt werden, der restliche Teil ist geschützte Ruhezone für die Tierwelt.

Bei Übernahme des Gewässers durch den Fischereiverein 2008 fand zunächst eine aufwändige Gewässeruntersuchung durch Fachleute des Rheinischen Fischereiverbandes statt, mit dem Ergebnis, dass der See in seinem Gesamtbild, insbesondere in Bezug knappes Nahrungsangebot und geringen Pflanzenbewuchs, dem von Alpenseen sehr ähnlich war. Daher wurde empfohlen, den See mit Fischen der Gattung Coregonus zu besetzen. Diese Fische aus der Familie der Salmoniden (Lachsartigen) sind bekannt unter den Namen Renke, Maräne oder Felchen. Diese Fischart ist bei uns nicht heimisch, so dass der Besatz behördlich genehmigt werden musste. Andererseits gibt es auch Beschränkungen für den fischbesatz: so dürfen zum Beispiel keine Karpfen in dem Gewässer besetzt werden.

Inzwischen ist der letzte Besatz einige Jahre her, die kleinen Brutfische haben sich gut entwickelt und sie vermehren sich offensichtlich. Denn es werden auch kleine Fische gefangen, die sicher nicht mehr aus der Besatzmaßnahme stammen können.

 

Wer schon mal am Chiemsee oder einem anderen Alpensee war, kennt die Renke in Form des "Steckerlfisch" als hervorragenden Speisefisch. An vielen Seen in Schleswig-Holstein kennt man diesen Fisch als Maräne, im Bodensee als etwas kleinere Form als Felchen.

Noch vor einigen Jahrzehnten galten Renken oder Maränen als nicht angelbare Fische, die nur von der Berufsfischerei mit Netzen gefangen wurde. Aber die Angler an den Alpenseen entwickelten Techniken, wie man diese Fische auch mit der Angel erbeuten kann. Dazu benutzt man so genannte Hegenen. Das sind Systeme aus drei bis fünf Anbißstellen mit kleinen, sehr fein gebundenen Imitationen von Nährtieren der Coregonen (Mückenlarven, kleinste Krebse). Vom Ufer aus nutzt man Renkenposen, überdimensionierte Schwimmer, die bei einem Anbiß aber nicht unter Wasser gezogen werden, sondern einfach auf der Wasseroberfläche umkippen. Vom Boot aus setzt man auch die so genannte Hebetechnik ein. Die benutzte Angelrute ist sehr feinfühlig, die eingesetzten Rollen sind häufig so genannte Centre-pin-Rollen, sehr leichtläufige Rollen ohne eine mechanische Übersetzung. Ans ende der Hegene wird ein Gewicht gehängt, das die Köder zunächst in die Tiefe zieht. Dann bewegt man die Rutenspitze immer nur centimeterweise und verleiht den so genannten Nymphen an der Hegene Leben. So bewegt man dann das System vom Grund nach oben, um hoffentlich heraus zu bekommen, in welcher Tiefe sich die Fische gerade aufhalten.

Nymphen zum Renkenfischen in verschiedenen Farbmustern

Renkenpose nach dem Auswerfen und nach dem Biss

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© Hans-Georg Troschke